Verein für Städtepartnerschaften Ginsheim-Gustavsburg e.V.

VSP GiGu
 

Wie alles begann


1987 beauftragt der damalige Bürgermeister von Bouguenais, François Autain, eine Mitarbeiterin mit der Suche nach einer Partnerstadt in der BRD. Die Idee ist, eine Dreierpartnerschaft zu gründen, um die Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland zu stärken und sich gleichzeitig Solidarität mit den Ländern des globalen Südens zu leben.


Schnelligkeit gewinnt

Janine Planer fordert beim Statistischen Bundesamt eine Liste von Orten an, die in Einwohnerzahl und Struktur Bouguenais ähneln. 1988 geht ein Rundschreiben an 44 ausgewählte Ortschaften. Enno Siehr, der damalige Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg, reagiert als erster. Mit Unterstützung des Rüsselsheimer Journalisten Christoph Lennert, eines ausgewiesenen Frankreich-Kenners, werden die gewünschten Informationen an François Autain übermittelt – und für gut befunden!


Erste Schnupperbesuche

Im Juni oder September 1988 trifft die erste Delegation aus Bouguenais in Ginsheim-Gustavsburg ein, und im November erfolgt der erste Gegenbesuch. Zu den offiziellen Verschwisterungsfeierlichkeiten im Jahr darauf reisen 144 Personen aus Vereinswelt und Verwaltung, Politik und Wirtschaft nach Frankreich.

Die Bürgermeister François Autain, Enno Siehr und Mamadou Boubou Nianghane unterzeichnen die Vereinbarung zur Dreierpartnerschaft zwischen Bouguenais, Ginsheim-Gustavsburg und der senegalesischen Landgemeinde Ballou. Die Beigeordnete Janine Planer ist fast 20 Jahre lang die erste Ansprechpartnerin für die Städtepartnerschaft.


Die Menschen lernen sich kennen

In der Folge entstehen Schul- und Vereinspartnerschaften, Sprachkurse werden eingerichtet, Bürgerinnen und Bürger radeln von hier nach dort und von dort nach hier, Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und dem Senegal treffen sich auf dem „Festival International de la Jeunesse“ in Bakel (Senegal). Es werden Bäume der Freundschaft gepflanzt, Straßen und Plätze nach den Partnerstädten benannt, Jubiläen begangen und Feste gefeiert, und immer wieder gibt es Solidaritätsaktionen wie die „Etappentour der Generationen“ von Dakar nach Ballou zur Unterstützung der Unicef-Kampagne „Senegal gegen Aids“.


Gründung des VSP

2006 gründet sich der Verein für Städtepartnerschaften e.V. Ginsheim-Gustavsburg (VSP). Er löst verschiedene Arbeitskreise und den 1997 gegründeten Förderverein Partnerschaft Ballou / Ginsheim-Gustavsburg e.V. ab und ähnelt nun dem französischen Gegenstück, der seit 1990 existierenden Association Bouguenais Jumelage-Coopération (ABJC). 2008 folgt die Gründung der Jugendgruppe frAdo.


Aus einem Trio wird ein Paar

2009 endet die Partnerschaft mit Ballou, und die Weichen für die deutsch-französische Partnerschaft werden neu gestellt. Der Austausch zwischen Schulen, Vereinen und der Verwaltung bekommt neuen Schwung, und als 2014 eine rund 120 Köpfe starke französische Delegation aus zum 25-jährigen Jubiläum anreist, können alle Personen in Familien untergebracht werden. Neue Freundschaften entstehen – manche halten lebenslang!


Freundschaft kennt keine Hindernisse

In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung organisiert der Verein jährlich eine Bürgerreise nach Bouguenais bzw. den Gegenbesuch in Ginsheim-Gustavsburg – unterbrochen lediglich durch die COVID-Pandemie. Als 2023 die erste Reisegruppe in Bouguenais eintrifft, sind jedoch schnell alle Bedenken wegen der langen Kontaktbeschränkungen verfolgen: der Empfang ist herzlicher denn je!


Ausführliche Chronologie 1988–2014


Sichtbare Zeichen der Partnerschaft

In beiden Städten tragen wichtige Straßen die Namen der Partnerstadt. In Bouguenais heißt die Hauptverbindungsstraße zwischen den Stadtteilen Le Bourg und Les Couets „Rue Ginsheim-Gustavsburg“. Auch die Kulturhalle „Piano'cktail“, in der schon oft zusammen gefeiert wurde, trägt diese Adresse. 

In Ginsheim-Gustavsburg führt die Bouguenais-Allee durch Ginsheim-Nord zum Rhein. Der Ballou-Platz in ihrer Mitte ist als Treffpunkt angelegt und behielt seinen Namen auch nach Beendigung der Partnerschaft mit der senegalesischen Gemeinde.

Auch etliche Bäume der Freundschaft zeugen von der Städtepartnerschaft, etwa am Kreisel der „Rue Ginsheim-Gustavsburg" in Bouguenais und im Burgpark in Gustavsburg. Ein Schild am Altrheinufer weist den Weg nach Bouguenais.